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Für Sama

Für Sama

Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilm "Für Sama" ist das Vermächtnis von Regisseurin Waad al-Kateab an ihre Tochter Sama, die während des syrischen Bürgerkrieges geboren wurde.

"Sama, diesen Film habe ich für dich gemacht."

„Sama, diesen Film habe ich für dich gemacht. Du sollst verstehen, warum dein Vater und ich uns so entschieden haben und wofür wir kämpfen.“ Die Worte der Regisseurin und Erzählerin Waad an ihre Tochter Sama erklären nicht nur den Grund für die Entstehung ihres Filmes, sondern sie zeigen auch dessen Vielschichtigkeit. Im Voiceover erzählt sie ebenso von ihren Ängsten und Wut gegen das Regime, als auch von ihrem Mutter- und Elternsein inmitten eines Krieges. Immer wieder thematisiert sie den Zwiespalt, dem sie und ihr Mann Hamza, Leiter des letzten offenen, nicht zerstörten Krankenhauses, gegenüber stehen: Fliehen sie und retten somit ihre eigene Familie oder harren sie aus, helfen anderen und stehen für ihre Heimat ein?

Der Film beginnt 2012, als die junge Studentin Waad zum ersten Mal die Kamera in die Hand nimmt und ihre Teilnahme bei den Studentenprotesten gegen die brutale Diktatur Bashir al-Assads filmt. In dieser Zeit des Aufbruchs lernt sie Hamza kennen, der mit Freunden ein Krankenhaus gründet. Trotz der sich immer weiter verschärfenden Situation im Land macht Hamza ihr einen Heiratsantrag. Schon bald ist Waad schwanger. Als Russland im September 2015 dem Assad-Regime im Kampf gegen die Rebellen zu Hilfe kommt, entscheiden sich Waad und Hamza – anders als viele andere – gegen die Flucht aus der Stadt. Sie wollen bleiben und weiter für die Freiheit kämpfen. Es geht nun nicht mehr nur um sie, sondern auch um die Zukunft ihrer Tochter.

Dieses zutiefst Persönliche gibt „Für Sama“ eine besondere Intensität. Denn hier wird nicht nur ein Krieg dokumentiert, sondern vor allem das Leben, das in diesem weiterläuft. Er zeigt das Leid, die Freude und den Zusammenhalt der Menschen in Aleppo. Plötzliche Schüsse oder Bombardements erscheinen so unmittelbar, dass einem beim Zuschauen der Schreck in die Glieder fährt. Die Zuschauer sind dabei, wenn Waad und Hamza kleine Momente der Ruhe finden, wenn ein Säugling im Krankenhaus aller Widerstände zum Trotz seinen ersten Atemzug tut und wenn eine Mutter um ihr totes Kind trauert. Es ist eine Form von Authentizität, die wehtut, denn sie zeigt ungefiltert das Entsetzliche und Unfassbare des Krieges. Die Bilder, die Waad mit ihrer handgehaltenen Kamera einfängt, sind roh, manchmal hektisch und verwackelt, aber vor allem kompromisslos, schonungslos.

Daten und Fakten

ProduktionslandGroßbritannien
Produktionsjahr2019
RegieWaad al-Kateab, Edward Watts
OriginaltitelFor Sama
Laufzeit100 Minuten

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