Früher lebte der Maulwurf im Wald und auf Wiesen. Dann entdeckte er, dass es sich im lockeren Boden der kultivierten Gärten der Menschen viel leichter graben lässt als auf einer festgetrampelten Kuhweide. Und so treibt es den Maulwurf jedes Frühjahr in das Heiligtum eines jeden Gartenliebhabers. Doch der Einzug des Buddelmeisters sorgt bei Gärtnern ganz und gar nicht für Freude, sondern löst vielmehr den strategischen Feldzug gegen den unliebsamen Eindringling aus. Dabei ist der Maulwurf lediglich auf der Suche nach Futter. Doch höhlt er auf diesem Weg bis zu 20 Meter lange Tunnelstücke aus - am Tag. Den „Bauschutt“ schaufelt er vor die vielen Haustüren seiner Souterrain-Wohnung, in Form der unbeliebten Maulwurfhügel. Beim eifrigen Graben kann der Maulwurf das 20-fache seines Körpergewichts stemmen und hebelt sogar Terrassenplatten hoch.

Bei Wintereinbruch verlässt der Maulwurf den Garten wieder. Unter der dünnen Grasdecke und den locker bepflanzten Beeten ist es ihm schlicht zu kalt. Im Wald schützt ihn dagegen eine dichte Laubschicht. Der Förster sähe es gern, wenn er bliebe. Doch im Frühling wird der Maulwurf wohl zurückkehren in den Garten, zur leichten Erde, den Regenwürmern und der Sicherheit. Am Beispiel eines naturnah gestalteten Gartens erzählt der Film von Joachim Hinz die Geschichte des wohl unbeliebtesten Gartenbewohners. Durch eindrucksvolle Aufnahmen des Naturfilmers bekommt der Zuschauer ein Bild von dem Tier, das jeder zu kennen glaubt, doch das kaum jemand einmal zu Gesicht bekommt.