Der Ausbruch des Arabischen Frühlings 2011 weckte die Hoffnungen vieler junger Syrer in Raqqa, die damals für den politischen Wandel auf die Straße gingen. Doch der „Islamische Staat“ besetzt die Stadt nur wenige Jahre später und verwandelt sie 2014 durch den Ausruf des Kalifats in eine IS-Hochburg. Gewalt und Terror beherrschen kurz darauf die ganze Stadt. Raqqa fällt dem IS in die Hände und der Rest der Welt schaut schweigend zu, denn westliche Journalisten haben damals keinerlei Zugang zu dem Kriegsgebiet.

Einige junge syrische Studenten und Intellektuelle wollen dieser Schreckensherrschaft des IS damals nicht mehr länger tatenlos zuschauen und gründen die Gruppierung „Raqqa is being slaughtered silently“ (RBSS), um die Welt über die Ereignisse und Verbrechen in ihrer Heimatstadt zu informieren. Die Bürgerjournalisten filmen und fotografieren unter ständiger Lebensgefahr. Ihr aufrüttelndes Material stellen sie anschließend ins Internet, das von großen Presseagenturen in die Welt verbreitet wird. Obwohl die Aktivisten vom IS gejagt werden und sie selbst im ausländischen Exil um ihr Leben fürchten müssen, wollen die mutigen Bürgerjournalisten ihren Kampf für die Freiheit ihrer syrischen Heimat nicht aufgeben.