Die Epoche des Menschen
Raubbau, Umweltverschmutzung, Wilderei – die Eingriffe des Menschen in natürliche Ökosysteme haben weltweit dramatische geologische und biologische Folgen. Mittlerweile sind mehr als drei Viertel der nichtvereisten Erdoberfläche dem Gestaltungsdrang der stetig wachsenden Menschheit unterworfen, die sich nun wiederum selbst in eine „Naturgewalt“ verwandelt hat. Hat das Anthropozän – das Zeitalter des Menschen – das vor 11.700 Jahren begonnene Nacheiszeitalter abgelöst? Und lässt sich dieser apokalyptisch anmutende Prozess überhaupt noch aufhalten? Der bildgewaltige, preisgekrönte Dokumentarfilm „Die Epoche des Menschen“ geht diesen Fragen in Form einer filmischen Meditation nach – und zeigt mit eindringlichen Bildern das zerstörerische Wüten des Menschen auf der Erde.
Der Lithiumabbau in der Atacama-Wüste, der Holzraubbau in Kanada oder der ausufernde Bergbau in Russland – fast überall auf der Welt hinterlässt der Mensch gegenwärtig seine zerstörerischen Spuren. Doch auch die wachsende Weltbevölkerung und die Verschmutzung des Wassers, der Erde und der Luft führen den Planeten aktuell an den Rand seiner Belastbarkeit. Das weltweite Artensterben und der voranschreitende Klimawandel bedrohen nachhaltig das natürliche Gleichgewicht vieler Ökosysteme – innerhalb von nur 10.000 Jahren hat sich der moderne Mensch in eine nun dominierende Naturgewalt verwandelt, die die 4,5 Milliarden Jahre alte Erde fest im Griff hat. An ein Loslassen denkt er bislang nicht – doch die Konsequenzen seines Handelns werden sich als Zeugnis in die Gesteinsschichten des Planeten einbrennen – selbst, wenn die Menschheit untergehen sollte.
„Die Epoche des Menschen“ dokumentiert mit bestechenden Drohnenaufnahmen und eindringlichen Filmbildern den Umgang des Menschen mit der Erde. Nach „Manufactured Landscapes“ (2006) und „Watermark“ (2013) ist dieser Film der letzte Teil in der Trilogie der drei Regisseure, die auch diesmal in brillanten, nachdenklich stimmenden Aufnahmen von morbider Schönheit über die Zerstörung der Erde erzählen – und die damit ohne moralische Fingerzeige den Finger auf diese Wunde legen. Über einen Zeitraum von drei Jahren bereisten die Filmemacher Jennifer Baichwal, Nicholas de Pencier und Edward Burtynksy für ihren preisgekrönten Dokumentarfilm 20 Länder auf sechs Kontinenten und sammelten dabei mehr als 200 Stunden Material. Entstanden ist eine flirrende, filmische Meditation über den Einfluss des Menschen auf den Planten Erde, die zugleich ein drängender Appell ist, das gegenwärtige zerstörerische Handeln des Menschen zu hinterfragen.
Produktionsland | Kanada |
Produktionsjahr | 2018 |
Regie | Jennifer Baichwal, Nicolas de Pencier, Edward Burtynsky |
Laufzeit | 1 Stunde 27 Minuten |