Ghostland - Reise ins Land der Geister
Ist unsere Art zu Leben die Richtige? Ein Besuch des afrikanischen Volksstammes der Ju/'Hoansi, die ohne Strom und fließend Wasser in der Steppe Namibias leben, lässt diese Frage in einem ganz anderen Licht erscheinen. Vier der Afrikaner begeben sich in der Dokumentation auf eine Reise in eine völlig andere Welt - von der Steppe Afrikas in eine deutsche Großstadt - und analysieren unsere Art zu leben auf eine Weise, die zum Nachdenken anregt.
Die Ju/´Hoansi gehören zu den ältesten Kulturen der Welt und leben in der Kalahari Namibias. Weil die Regierung ihnen 1989 das Jagen verboten hat, müssen sie sich heute Geld dazuverdienen, um sich die nötigsten Lebensmittel kaufen zu können. Deshalb besuchen Touristengruppen die Dörfer der Stammesmitglieder täglich. Die Ju/'Hoansi zeigen ihre alten Bräuche und verkaufen selbst hergestellten Schmuck. Dabei war es für die Menschen anfangs nicht einfach, auf die „weißen Touristen“ zu treffen. Sie dachten, dass sie es mit Geistern zu tun hätten. Mittlerweile haben sie sich an die Touristen gewöhnt, von ihrem Leben haben sie jedoch nicht die leiseste Vorstellung – bis vier Mitglieder von einer deutschen Stiftung für ein Bildungsprojekt nach Deutschland eingeladen werden.
Die Doku begleitet die vier Afrikaner, die sich auf eine Reise in eine völlig fremde Welt begeben. Sie tauschen die Rollen und reisen als Touristen durch Deutschland, lernen unsere Traditionen und unsere Art zu leben kennen. Dabei machen sie sehr interessante Beobachtungen.
„Ghostland – Reise ins Land der Geister“ hält uns selbst den Spiegel vor. Die klugen Beobachtungen der Afrikaner, die in unseren Augen ein Leben wie in der Steinzeit führen, lassen uns unser modernes Leben im Überfluss, aber auch voller Stress, Hektik und Lärm hinterfragen. „Die Weißen wollen zu viel. Deshalb arbeiten sie so viel und machen keine Pause. Sie hören nicht damit auf, irgendetwas zu tun.“ Ihnen wird klar: „Ohne Geld kann man in dieser Welt nichts machen. Selbst die Toilette kostet Geld.“
Auf dem Land gefällt es den Ju/'Hoansi besser. Hier lernen sie Lavendel kennen, laufen durch deutsche Wälder und springen in kalte Seen. In einer Schule in Göttingen blühen sie schließlich auf. Hier bringen sie den Schülerinnen und Schülern ihre eigene Kultur näher und erklären, wie sie Werkzeug aus Holz schnitzen und Schmuck herstellen. Als die vier Touristen wieder in ihre Heimat zurückkehren, sind sie überglücklich. Auch wenn wir Europäer in Reichtum lebten, möchten sie das Leben mit uns nicht tauschen.
Daten und Fakten
Produktionsland | Deutschland |
Produktionsjahr | 2016 |
Regie | Simon Stadler |
Originaltitel | Ghostland: The View of the Ju'Hoansi |
Laufzeit | 84 Minuten |