Wapiti-Hirsche quietschen, anstatt zu röhren. Rehe bestimmen, wann sie schwanger werden und Geweihe wachsen so schnell, dass man förmlich dabei zusehen kann. Seit über 45.000 Jahren jagen wir sie. Seit circa 3.000 Jahren leben wir mit Rentier und Co. eng beisammen. Aber wie gut kennen wir sie tatsächlich? Um sich ein besseres Bild vom echten Hirschleben zu machen, begleitet ein Kamerateam ihre Schicksale in freier Wildbahn über den Jahresverlauf. Vom Nordkap bis Japan erblicken im Mai getupfte Kitze das Licht der Welt. Seltene Einblicke der im Dickicht versteckten Tierkinder zeugen von einer ebenso gewagten wie genialen Überlebensstrategie.

Sind die kritischen ersten Wochen überstanden, ist Spielzeit angesagt. Aber nicht für alle: Rentier-Kitze müssen schon kurz nach der Geburt reißende Flüsse und steile Gebirgspässe überwinden. Szenen wie diese erinnern eher an afrikanische Gnu Herden und überraschen das TV-Publikum ebenso wie Rehmütter, die zielsicher hungrige Luchse abschütteln. Nicht selten sind gerade weibliche Hirsche im Team mindestens genauso wehrhaft wie männliche Einzelgänger. Nur im Herbst und über den Winter kommen alle Hirsche zum Showdown des Jahres zusammen. Zwischen Brunftschreien und Kräftemessen per Kopfschmuck zeigt sich, wer der wahre Platzhirsch im Revier ist und seine Gene verdient in die nächste Generation tragen darf. Die Doku enthüllt neue Gesichter der „schrecklich netten Hirschfamilie“ und beweist, dass es sich lohnt, gerade auf vermeintlich bekannte Tiere einen frischen Blick zu werfen.