Hunde - Die treuen Gefährten
Regisseur Stéphane Jacques zeigt die Welt in der Doku durch die Hundeaugen von Mischling Gabin. Seine berührende Tierheim-Geschichte wird zum Augenöffner für die Tiere, für die wir eine ganz besondere Verantwortung tragen.
Hunde hängen an uns. Über 30.000 Jahre haben wir die Wolfsnachfahren über Züchtungen an uns gebunden. Wir kaufen sie, lieben sie, doch wenn wir sie nicht mehr wollen, geben wir sie wieder ab. Was geht dabei in den treuen Tieren vor?
Was wie ein sonniger Roadtrip beginnt, entwickelt sich für Mischling Gabin zu einer mehrwöchigen Odyssee. Nachdem sein Frauchen nach sechs Jahren Zusammenleben verstorben ist, muss er ins Tierheim. Was mag dabei wohl in dem zutraulichen Rüden vorgehen? Um Gabins Erlebnisse erfahrbar zu machen, begibt sich Regisseur Stéphane Jacques in dessen kniehohe Perspektive und folgt ihm auf seinem Weg. Dabei erklärt er, welche Hormone gerade in Gabin verrücktspielen. Dass seine Schicksalswendung dem weißen Rüden emotional zusetzt wird schnell deutlich: wie auch bei trauernden Menschen hat er zu nichts Lust - will nicht essen, nicht rausgehen. Erst durch die Zuwendung der Tierheimchefin erholt er sich langsam. Als sich Gabin nach fünf langen Wochen heimisch fühlt, passiert es: er wird adoptiert. Doch nun wird er schon wieder seines Zuhauses beraubt. Die Dokumentation aus der Sicht eines Hundes verdeutlicht auf vielschichtige Weise, wie stark die Evolution die Schicksale von Hunden mit den unseren verwoben hat.
Wie der Mensch auf den Hund kam
In derselben Umwelt zuhause, begegneten sich Mensch und Wolf auf der Suche nach Beutetieren vermutlich immer wieder. Bereits vor circa 30.000 Jahren haben Menschen begonnen, Wolfswelpen heranzuziehen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Das Ergebnis: die grauen, unabhängigen Jäger wurden immer zutraulicher und das Fell bunter.
Rund 400 Hunderassen sind auf diese Weise weltweit bis heute entstanden. Mit den äußerlichen Veränderungen kam auch das Vertrauen und absolute Ergebenheit. Es entstand die perfekte Symbiose: Hunde halfen dem Mensch bei der Jagd, bei der Viehhaltung oder dienten ihm als Schutz. Dafür war ihnen ein Anteil an Nahrung und ein warmes Schlafplätzchen sicher. Eine ganz besondere Partnerschaft, die bis heute andauert. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich der Mensch in den Hundeblick regelrecht verliebt. Das Glücks- und Bindungshormon Oxytocin wird freigesetzt, wie dies auch bei einem Blickkontakt zwischen Mutter und Kind oder unter Liebespaaren geschieht. Und der Vorgang beruht auf Gegenseitigkeit: Hunde schütten ebenso vermehrt Oxytocin aus, wenn Menschen mit ihm interagieren oder ihn streicheln. Doch diese Symbiose hat auch einen Preis. Anders als Katzen kommen Hunde ohne die Fürsorge von Menschen kaum mehr zurecht.
Daten und Fakten
Produktionsland | Frankreich |
Produktionsjahr | 2018 |
Regie | Stéphane Jaques |
Originaltitel | For dog´s sake |
Laufzeit | 50 Minuten |