Immer und Ewig
Die Schweizer Grafikerin Annette Bräuning ist vor Jahrzehnten an Multipler Sklerose erkrankt und seit 20 Jahren rund um die Uhr auf Hilfe und Pflege angewiesen. Für ihren Mann Niggi, einen passionierten Fotografen und Tüftler, stand es jedoch nie zur Debatte, seine Frau in ein Pflegeheim abzugeben. Wie schon vor Annettes Erkrankung, bricht das einst wilde, reisefreudige Paar heute wieder in ihrem umgebauten Bus zu einer Reise nach Südeuropa auf – und sucht dabei, allen Einschränkungen zum Trotz, immer nach dem Schönen im Leben.
Der Schweizer Fotograf Niggi und die Grafikerin Annette lernen sich in den 1960er Jahren auf einer Schweizer Kunstgewerbeschule kennen und verlieben sich ineinander. Für die damals 18-jährige Annette, die in einem strengkonservativen Elternhaus aufwächst, gleicht die Beziehung zu dem reisebegeisterten und ungestümen Niggi einem Befreiungsschlag – kurz darauf erobert Annette mit dem ehemaligen Matrosen gemeinsam die Welt. Das Hippie-Paar heiratet 1971 und einige Jahre später werden ihre Töchter Fanny und Julie geboren. Doch schon kurz darauf ereilt Annette die niederschmetternde MS-Diagnose. 1999 verschlechtert sich ihr Zustand erneut dramatisch. Annettes bleibende Querschnittlähmung stellt den Alltag des Ehepaares auf den Kopf.
Jedes gesprochene Wort kostet Annette nun große Anstrengung – der erfolgreiche Fotograf Niggi hängt daraufhin seinen Beruf an den Nagel, um sich der Pflege seiner Frau zu widmen – und mit ihr, wie einst in ihrer Jugend, gemeinsame Reisen zu unternehmen. Dafür baut er eigens einen kleinen Bus in ein auf ihre Bedürfnisse maßgeschneidertes Reisegefährt um. Auch wenn sich auf ihrer Reise durch Südeuropa manchmal auch Wehmut, Trauer und Ambivalenzen einschleichen, sucht das Schweizer Paar nach fünfzig gemeinsamen Jahren weiterhin unbeirrt nach dem Schönen im Leben.
Annette Bräunings Tochter, die Filmemacherin Fanny Bräuning, begleitet die Reise dieses außergewöhnlichen Paares, das mit viel Mut, Charme und Realismus seinem Schicksal trotzt. Ihr facettenreicher und persönlicher Dokumentarfilm „Immer und Ewig“ erzählt von Liebe, Wehmut und Identität – und ist eine Hommage an das Leben.
Daten und Fakten
Produktionsland | Schweiz |
Produktionsjahr | 2018 |
Regie | Fanny Bräuning |
Laufzeit | 85 Minuten |