Land des Honigs
Hatidze Muratova ist eine der letzten Wildimkerinnen Europas. Inmitten der rauen Natur Nordmazedoniens hält sie die alten Traditionen und Methoden der Wildbienenzucht aufrecht.Ihr ruhiges Dasein wird jedoch auf die Probe gestellt, als sich eine neun-köpfige Nomadenfamilie mit Campervan und Rinderherde neben ihrem Haus niederlässt.
Hatidze führt ein ruhiges Dasein, bestehend aus der Pflege ihrer Bienen und ihrer kranken Mutter Nazife. Als jüngste Tochter versorgt sie, gemäß der Tradition, ihre Eltern bis zum Tode und bleibt unverheiratet. Nur um ihren Honig auf dem Markt zu verkaufen, ihre einzige finanzielle Einnahmequelle, reist sie in die Hauptstadt Skopje. Die einsame Idylle wird jedoch mit der Ankunft der lärmenden nomadischen Großfamilie von Hussein Sam jäh auf den Kopf gestellt. Nach anfänglicher Skepsis entwickelt sich zwischen Hatidze und der Sam-Familie ein freundschaftliches Verhältnis, sodass sie Vater Hussein bald in die Kunst des Imkerhandwerks einführt. Doch getrieben vom Kampf seine Familie zu versorgen und der Profitgier der Händler, die darauf drängen, dass er mehr und mehr Honig erntet, missachtet er wider besseren Wissens Hatidzes Methoden. Das führt nicht nur zu Konflikten zwischen den Bienenstöcken, sondern auch zwischen den Nachbarn.
Den Filmemachern von „Land des Honigs“ gelingt es, die Zuschauer Teil dieser so fremden, aber gar nicht so fernen Welt werden zu lassen. So zeigen Hatidzes Wanderungen in der Natur nicht nur die Beschwerlichkeit ihrer Arbeit, sondern auch die Erhabenheit dieser vom Menschen noch so wenig berührten Landschaft. Diese Offenheit lädt ein, das Verhältnis von Menschen und Natur genau zu beobachten. Wie kann ein Gleichgewicht bewahrt werden? „Eine Hälfte für mich und eine Hälfte für euch“ wäre Hatidzes Antwort.
Daten und Fakten
Produktionsland | Nordmazedonien |
Produktionsjahr | 2019 |
Regie | Ljubomir Stefanov und Tamara Kotevska |
Originaltitel | Honeyland/Medena zemja |
Laufzeit | 87 Minuten |