Maschinen
Rattern, knirschen, klopfen und ächzen - Diese Geräusche bestimmen nicht nur den Arbeitsalltag der indischen Textilarbeiter in Gujarat, sondern geben auch einen Einblick in das Innere der Menschen. Die Dokumentation "Maschinen" von Rahul Jain zeichnet durch klare Bilder und ein eindringliches Sounddesign ein intimes Porträt der Arbeiter in den indischen Textilfabriken von Gujarat in West-Indien.
Die Kamerafahrten durch die namenlosen Textilfabriken in West-Indien erscheinen in der preisgekrönten Dokumentation als Irrfahrten in einem düsteren Labyrinth. Die Armut treibt Arbeiter aus dem ganzen Land in die Textilfabriken im indischen Bundesstaat Gujarat. Für nur drei US-Dollar arbeiten die Menschen dort bis zu zwölf Stunden pro Tag. Regisseur Rahul Jain beleuchtet die Bedingungen, unter denen sie dort bis zur Erschöpfung schuften. Der Soundtrack des Films kontastiert die intensive Geräuschkulisse der Maschinen mit der erdrückenden Stille der Arbeiter. Mit ausgewählten Interviews zeichnet Rahul Jain ein eindringliches Bild der Situation in Gujarat. Die Dokumentation wurde mehrfach ausgezeichnet - unter anderem als "Bester Internationaler Dokumentarfilm" auf dem Filmfestival 2017 in Zürich und erhielt den "Special Jury Award for Best Cinematography" auf dem Sundance Filmfestival 2017.
Regisseur Rahul Jain wurde als Enkel eines Textilfabrikanten in Delhi geboren. Die Arbeit an seinem Debütfilm „Machines“ beginnt er 2013 im Rahmen seines Studiums in Los Angeles und folgt der Fragestellung nach den gravierenden sozio-ökonomischen Differenzen zwischen den Gesellschaftsschichten seines Heimatlandes. Für den bemerkenswerten Sound des Films, wandte sich Jain an den renommierten Sounddesigner Susmit „Bob“ Nath von den Aural Mayem Studios in Mumbai.
Daten und Fakten
Produktionsland | Indien, Deutschland, Finnland |
Produktionsjahr | 2016 |
Regie | Rahul Jain |
Originaltitel | Machines |
Laufzeit | 68 Minuten |