Schlangen - Besser als ihr Ruf
Nützliche Nattern oder bissige Biester? 2,5 Millionen Bisse pro Jahr würden eher für Letzteres sprechen. Jeder dritte Mensch fürchtet sich daher vor ihnen. In der Doku „Schlangen – Besser als ihr Ruf“ will der vielfach prämierte Naturfilmer Phil Coles endlich mit gruseligen Schlangenmärchen aufräumen. Via Kamera-Hightech schlüpft er in die schuppige Haut von afrikanischen Speinattern oder indischen Tigerpythons. Durch die Augen der gewieften Jäger betrachtet wird deutlich, wie nützlich und faszinierend die züngelnden Kriechtiere tatsächlich sind und, dass wir sie die meiste Zeit missverstanden haben.
Mit Ausnahme von Irland, Island, Neuseeland und den Polkappen kriechen Schlangen auf der ganzen Welt durch die Lande. Jedes Jahr kommt es schätzungsweise zu 100.000 Todesfällen durch Bisse. Die Folge: Schlangen werden generell geächtet und verfolgt. Zu Unrecht, klärt die Filmcrew auf - denn nur ein Drittel aller Schlangenarten sind überhaupt giftig. Zudem würden sie niemals ihr teuer produziertes Gift an uns verschwenden. Warum dann aber die Zwischenfälle?
Afrikanische Speikobras fühlen sich zum Beispiel von rituellen Tänzen und Gesängen regelrecht angegriffen. Ihre Attacken sind daher eigentlich verzweifelte Verteidigungsaktionen. Ähnlich falsch interpretiert werden Schlangen in menschlichen Behausungen. Hier trifft man sie nicht an, weil sie auf uns, sondern auf Schädlinge wie Ratten und Mäuse Jagd machen - was uns wiederum zu Gute kommt. Die Doku hebt anhand vielfältiger Beispiele hervor, wie entscheidend die exotischen Reptilien für das natürliche Gleichgewicht sind und, warum es daher so wichtig ist, „Schlangensprache“ besser zu verstehen.
Daten und Fakten
Produktionsland | Deutschland |
Produktionsjahr | 2019 |
Regie | Phil Coles |
Originaltitel | Serpents Surprise |
Laufzeit | 50 Minuten |
Über den Regisseur
Der britische Filmemacher ist bereits eine erfahrene Größe im Naturfilm-Genre. Er ist bekannt für prämierte TV-Serien wie „Terra Mater“ (2011- 2018) oder „Naturgewalten“ (2018) über die natürliche und anthropogene Veränderung der Elemente sowie erfolgreiche Tierarten-Porträts über seltene Tiere wie „Giant Otters“ (2008) oder domestizierte Tiere wie Kühe „Mit Horn nach vorn“ (2018). In Zusammenarbeit mit NDR Naturfilm Docligths in Hamburg widmete sich Phil Coles bereits anderen Tierfamilien. Ähnlich wie in der hier vorgestellten Doku greift er sich wie auch bei der Doku „Hirsche – eine schrecklich nette Familie“ (2019) eine Tierfamilie heraus, um ihre Besonderheiten herauszustellen, aber auch um mit Mythen und Missverständnissen rund um diese Tiere aufzuräumen.