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Scientology: Ein Glaubensgefängnis

Für sich reklamiert Scientology den Status einer Glaubensgemeinschaft, die zu höheren spirituellen Erkenntnissen verhilft. Kritiker und viele europäische Staaten stufen die Organisation als extremistische Sekte ein. Star-Regisseur Alex Gibney erzählt in der Emmy-prämierten Doku nicht nur die Lebensgeschichte des Gründers L Ron Hubbard, sondern lässt auch Aussteiger zu Wort kommen und zeigt damit die Abgründe der Organisation auf. 

Tom Cruise und John Travolta sind ihre berühmtesten Mitglieder. Besonders der Top Gun-Star spielt seine Rolle als Vorzeige-Scientologe bestmöglich. Der Dokumentarfilm „Scientology: Ein Glaubensgefängnis“ zeigt sowohl die medienwirksamen Auftritte von Cruise im Rahmen der Organisation, er erzählt außerdem die Entstehungsgeschichte einer der wohl gefährlichsten Sekten der Welt. Und dabei steht der Science Fiction-Autor L. Ron Hubbard im Mittelpunkt. Er hat mit seinem Buch „Dianetik“ den Grundstein für die Organisation gelegt und galt bis zu seinem Tod als Scientology-Führer. Die Sekte spiegelt seine Gedankenwelt wider, die Philosophie von Scientology entspricht der Weltanschauung von Ron Hubbard. Und er selbst verstand sich als Held, als Erlöser und als eine Art Gottfigur, die das Mittel für alle psychischen Probleme der Menschen gefunden hatte. Und viele Menschen glaubten ihm, zahlten für seine „Dianetik“-Sitzungen mehrere Hundert Dollar. Das Ziel seiner Philosophie: Den sogenannten Zustand „Clear“ zu erreichen. Eine Bewusstseinsstufe, in der der Mensch von allen schlechten Erfahrungen im Leben befreit ist, also ohne Vorbelastungen neu starten kann. Dafür entwickelte Hubbard ein Stufensystem, das die Mitglieder durchlaufen mussten, um am Ende den angestrebten Zustand zu erreichen, indem der Mensch – laut Hubbard – sogar Gedanken lesen könne. Die Belastung der Steuerhinterziehung wurde der Scientology-Gründer jedoch nicht los und musste deshalb Ende der 60er Jahre die USA verlassen.

Auf den kanarischen Inseln gründete er die Unterorganisation „Sea Org“ und setzte sich weiter dafür ein, dass Scientology in den USA den Status einer Glaubensgemeinschaft und gemeinnützigen Organisation bekam und damit Steuerbefreit wurde. Dieses Ziel erreichte jedoch erst sein Nachfolger David Miscavige, der bis heute die höchst umstrittene Organisation leitet. Seitdem häuft Scientology Gelder an und kauft attraktive Immobilien – finanziert von den Spenden der Mitglieder. 

Die investigative Dokumentation liefert einen Einblick in die vielleicht gefährlichste Sekte der Welt, indem sie die Person Ron Hubbard vorstellt und zahlreiche Aussteiger erstmalig zu Wort kommen lässt. Berichte von schwersten Misshandlungen – sowohl physisch als auch psychisch – spektakulären Rettungsaktionen und einer objektiv absurden Weltanschauung liefern ein erschreckendes und kaum vorstellbares Bild von der Organisation Scientology.

Daten und Fakten

Produktionsland USA
Produktionsjahr 2015
Regie Alex Gibney
Originaltitel Going Clear: Scientology and the Prison of Belief
Laufzeit 115 Minuten

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