Tierische Dickschädel
Was haben tonnenschwere Moschusochsen, majestätische Steinböcke und ikonische Widder mit Hausschaf, Ziege und Co. zu tun? Einiges, denn außer ihren legendären Dickköpfen haben sie jede Menge gemein. Eigenschaften wie Teamspirit, Kampfgeist und Talent, sich an die unwirtlichsten Umweltbedingungen anzupassen, haben die gehörnten Akrobaten zu einer festen Größe auf jedem Erdteil sowie in unseren Ställen gemacht. Die Doku „Tierische Dickschädel“ bringt die globale Erfolgstory der eigenwilligen Tier-Familie und ihre störrischen Kopf-an-Kopf-Duelle in neuen Blickwinkeln auf den TV-Bildschirm.
Osterlämmchen, „Schäfchen zählen“ oder Märchen wie das von den Sieben Geißlein - Schafe und Ziegen sind seit Generationen fest in unserer Kultur verankert. Vor etwa 11.000 Jahren, nicht lange nach der Zähmung der ersten Hunde, haben Menschen die ersten Wildschafe an sich gewöhnt. Seitdem werden sie weltweit als Milch-, Fleisch- und Wolle-Lieferanten geschätzt. Allerdings muss man sich als Halter ihrer besonders eigensinnigen und vor allem in der Paarungszeit dickköpfigen Art bewusst sein. Um herauszufinden, wo diese archaischen Eigenschaften ihren Ursprung haben, reist ein Kamerateam zu den wilden Verwandten einmal um die Welt. Hier an den höchsten, steilsten und kärgsten Orten des Planeten fangen sie via Luft- und Highspeed-Kameras atemberaubende, selten gefilmte Szenen ein – von Kälte und Wölfen geplagten Moschusochsen in der arktischen Tundra, Kletterkünstlern wie den europäischen Gämsen oder duellierenden Dickhornschafen in den heißen Wüsten Arizonas.
Durch die speziellen Lebensräume haben sie weniger Konkurrenz und Übergriffe von Landraubtieren zu fürchten. In der Paarungszeit kommt es weltweit zum Showdown für die Hornträger, indem der wahre Sinn der Kopfzierde zum Tragen kommt: die Chance auf eine Paarung. Intensives „Butt-Heading“, also „Kopfstoßen“ wird allerdings als letztes Mittel nach Größenvergleichen mit ebenbürtigen Konkurrenten vollzogen. Obwohl ihre Schädel darauf ausgelegt sind, können Aufprallkräfte von bis zu 800 Kilogramm bei Geschwindigkeiten von dreizehn Stundenkilometern zu ernsten Verletzungen führen. Aber der Kampf lohnt sich: die Sieger dürfen ihre Gene in die nächste Generation tragen. Die Dokumentation schärft das Bewusstsein für die zum Teil stark bedrohten wilden Brüder von Hausschaf, -Ziege und Co. und sorgt für ein besseres Verständnis unserer beliebten Haustiere, denen wir jede Menge zu verdanken haben.
Regisseur Phil Coles
Der Filmemacher ist bereits eine erfahrene Größe im Naturfilm-Genre. Er ist bekannt für prämierte TV-Serien wie „Terra Mater“ (2011- 2018) oder „Survival: Tales from the Wild“ (2011) sowie erfolgreiche Tier-Porträts wie „Giant Otters“ (2008). In Zusammenarbeit mit NDR Naturfilm Doclights in Hamburg widmete sich Phil Coles bereits anderen Tierfamilien. Ähnlich wie Schafen in der hier vorgestellten Dokumentation „Tierische Dickschädel“ (OT: „Butt Heads“) (2019) veröffentliche der Tierfilmer 2017 die Doku „Little Cats – Big Personalities“ über Kleinkatzen und 2018 die Doku mit dem Titel „Mit Horn ganz vorn“ (OT: „Load of Bull“) über Kühe. In den Tierfamilien-Porträts rückt er jedes Mal die Evolution, den Vergleich zwischen domestizierten und wilden Verwandten sowie die Bedeutung der (Haus-)Tiere für uns Menschen in den Fokus.
Daten und Fakten
Produktionsland | Deutschland |
Produktionsjahr | 2017 |
Regie | Phil Coles |
Laufzeit | 50 Minuten |