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Trapped - Kampf um Selbstbestimmung

Selbstbestimmung? Fehlanzeige! So hätten es zumindest viele Staaten der USA gerne, wenn es um das Thema Abtreibung geht. Seit 2010 wurden mehr als 280 sogenannte "Trap Laws" verabschiedet, die den Kliniken ihre Arbeit fast unmöglich machen. Die Doku thematisiert die frauenrechtlichen Missstände in Nordamerika, die zum Teil Verhältnissen von vor über 100 Jahren ähneln. 

Für uns ist es selbstverständlich, dass eine Frau darüber entscheiden kann, ob sie ihr ungeborenes Kind bekommen möchte oder nicht. Viele Staaten in den USA wollen sich aber in dieses Selbstbestimmungsrecht einmischen. Seit 2010 wurden 288 "Trap Laws" erlassen, die die Regulierung von Schwangerschaftsabbrüchen derart verschärfen, dass es vielen Kliniken unmöglich ist, ihre Dienste weiter anzubieten. Über die Hälfte der Einrichtungen in Texas musste bereits schließen und in Alabama kämpfen die letzten drei Abtreibungskliniken um ihre Existenz. Die Doktoren der Südstaaten kämpfen täglich gegen die Gesetzgeber, die mit ihren perfiden Regulierungen massiv in die Rechte der Frauen eingreifen - mit Auflagen, die mehr als zweifelhaft sind. Sie opfern ihr Privatleben und ihr Gehalt, um Frauen weiterhin freie Entscheidungen zu ermöglichen. Doch nicht alle Kliniken werden den absurden Anforderungen gerecht. So muss in Texas ein 13-jähriges Vergewaltigungsopfer abgewiesen werden und Frauen müssen zum Teil mehrere Hundert Kilometer zur nächsten Einrichtung zurücklegen. Ohne die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen, hätte in den betroffenen Staaten nahezu keine Frau mehr die Wahl, ob sie ihr Baby bekommt oder nicht. Aufgrund dessen steigt bereits die Rate der lebensgefährlichen, selbst durchgeführten Schwangerschaftsabbrüche.

1973 wurden Abtreibungen in den USA erstmals gesetzlich erlaubt: Das "Roe v. Wade"-Gesetz regelt, dass Frauen innerhalb von drei Monaten entscheiden dürfen, ob sie das Baby behalten oder nicht - ohne staatliche Genehmigung oder Einschränkungen. Doch seit 2010 setzen vorwiegend Regierungen der Südstaaten mit abstrusen Auflagen alles daran, Frauen dieses Recht wieder zu nehmen. Mehr als 50 Prozent der texanischen Kliniken mussten schließen, weil sie die Anforderungen nicht mehr erfüllen konnten. In Alabama haben nur noch drei Kliniken geöffnet und in Mississippi existiert nur noch eine einzige Abtreibungsklinik. Im Juni 2013 konnte Senatorin Wendy Davis im letzten Moment die Verabschiedung eines Anti-Abtreibungs-Gesetzes aufhalten. 2016 konnten Ärzte und Frauen erstmals wieder aufatmen: Das oberste Gericht Amerikas verbat den Ländern, Abtreibungen gesetzlich zu verbieten. Dennoch nutzen die Staaten jede andere Option, um den Einrichtungen ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen.

Daten und Fakten

Produktionsland USA
Produktionsjahr 2016
Regie Dawn Porter
Originaltitel Trapped
Laufzeit 75 Minuten

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