Weg vom Fleisch? Alternativen für eine nachhaltige Ernährung
Können wir heute noch mit gutem Gewissen Fleisch konsumieren? Dieser Frage geht der französische Journalist Benoît Bringer nach und findet auf seiner weltweiten Recherche viele nachhaltige Alternativen – für einen gesunden und verantwortungsbewussten Fleischkonsum von morgen.
So wie die meisten landwirtschaftlichen Bereiche, wurde auch die Fleischproduktion industrialisiert. Die heutige maschinelle Effizienz macht es möglich, mehr Fleisch zu produzieren als jemals zuvor. Vor Jahrzehnten wurden von einem Bauern ungefähr 2 bis 200 Schweine gezüchtet. Heute kann ein Farmer rund 10.000 Tiere versorgen. Insgesamt werden jährlich 60 Milliarden Landtiere und 1.000 Milliarden Fische für unseren täglichen Lebensmittelverbrauch getötet. Wenn die Entwicklung in diesem Maße fortschreitet, wird sich die Fleischproduktion bis 2050 weltweit noch einmal verdoppeln. Doch zu welchem Preis?
Benoît Bringer geht in der Dokumentation intensiv dieser Fragestellung nach und hinterfragt, ob es heute überhaupt noch möglich ist, Tiere zu essen und gleichzeitig unseren Planeten, das Wohlergehen der Tiere und unsere eigene Gesundheit zu respektieren. Um dieser sowohl persönlichen als auch universellen Angelegenheit nachzugehen, reist der Journalist um die ganze Welt. Er enthüllt die schreckliche Maßlosigkeit der industriellen Zucht, trifft aber auch auf Menschen, die angefangen haben, umzudenken. So zeigt er Initiativen, die mit neuen Methoden der Landwirtschaft daran arbeiten, die Weltbevölkerung von morgen „gesund und respektvoll“ zu ernähren und dabei die Produktionskosten nicht in die Höhe schnellen zu lassen.
Wie wollen wir mit Tieren umgehen?
Bringer wurde zum ersten Mal Vater und stellte sich selbst die Frage, in welcher Welt sein Sohn aufwachsen soll. Er kam zu dem Ergebnis, dass es keine Welt sein soll, in der Tiere lediglich als Produkte angesehen und behandelt werden. Damit beginnt die Motivation des Journalisten für seine weltweite Recherche. Seinen ersten Halt macht der Franzose auf einem Feld in Iowa. Dort geht ein amerikanischer Farmer andere Wege der Tierzucht als die leistungs- und profitgetriebene Industrie. Auf seiner Bio-Farm züchtet er jährlich 2.000 Schweine. Seine Philosophie: den Tieren Freiraum für ihre natürlichen Instinkte zu geben, um ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit sicherzustellen. Bringer betrachtet in der Dokumentation beide Seiten der Viehzucht und Fleischproduktion und macht anhand der alternativen Landwirtschaftsbetriebe darauf aufmerksam, dass es an der Zeit ist, andere Richtungen einzuschlagen.
Benoît Bringer
Benoît Bringer ist ein investigativer Journalist und Filmemacher aus Frankreich. Er ist Teil des internationalen Journalisten-Teams (ICIJ), das für die Recherche im Zuge der Enthüllungen der „Panama Papers“ 2017 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Bringer war auch als Regisseur für die entsprechende Doku „Panama Papers: The hold-up oft the century“ verantwortlich.
Daten und Fakten
Produktionsland | Frankreich |
Produktionjahr | 2018 |
Regie | Benoît Bringer |
Originaltitel | The Carnivore´s Dilemma |
Laufzeit | 70 Minuten |