Das geheime Leben unserer Gärten
Durch die Augen des französischen Naturfilmers Samuel Guiton wird ein gewöhnlicher Garten mit Amsel, Katze und Co zum Schauplatz außergewöhnlicher Wildnis-Spektakel. Fantasievolle Kameraeinstellungen öffnen in der Dokumentation den Blick für heimliche Naturwunder direkt vor der Haustür.
Was passiert eigentlich, sobald man seinem Garten den Rücken kehrt? Genau das fängt die Filmcrew mit ihren Kameras ein, als eine französische Familie samt Hauskatze ihren Garten in der Normandie an einem Dezembermorgen für die Wintermonate verlässt. Die tierischen Protagonisten haben nun freie Bahn: Mäuse entwischen knapp der Nachbarskatze, die nun das Territorium übernimmt, Rotkehlchen und Meisen liefern sich einen Kampf um die letzten Körner am Futterplatz, während der Igel von alledem in seinem Blätterhaufen wenig mitbekommt. Mit der Abreise der Menschen gewinnen die Tiere zwar mehr Freiheit, müssen dafür aber mit Kälte und knapper Nahrung auskommen. Und nicht alle Tiere schaffen es durch den Winter.
Mit dem Frühlingserwachen kommen die Gärtner, die Familie und vor allem auch die Katze zurück. Für Kaninchen, Mäuse und Vögel heißt es jetzt doppelt aufpassen. Die Kameras enthüllen die gewitzte Flucht der kleinen Felltiere ebenso dramatisch wie die verzweifelte Rückkehr einer Spinne in den Garten, nachdem sie durch einen Blumenstrauß unfreiwillig im Haus gelandet ist. Mit dem Frühling kommen aber auch die Tier-Babys: Die kleinen Kätzchen der Nachbarskatze tollen durch hohe Blumenwiesen und der Gärtner entdeckt ein Nest mit neugeborenen Kaninchen im Gemüse-Frühbeet. Auch wenn er weiß, dass dieser Umstand keine guten Neuigkeiten für seinen Salat sind, lässt er die kleine Familie gewähren. Der Igel-Nachwuchs muss sich indes eine Speckschicht anfressen, um den ersten Winter zu überstehen.
„Das geheime Leben unserer Gärten“ zeigt mit zahlreichen, liebevoll illustrierten Beispielen, wie artenreich und harmonisch das Zusammenleben von Tieren, Pflanzen und Menschen in einem naturbelassenen Garten sein kann. Hautnahe Verfolgungsjagden, niedliche Hasen-Babys und das faszinierende Wechselspiel mit den Menschen machen das „Katz- und Mausspiel“ über die Jahreszeiten zum Familienkino und Plädoyer für naturnahe Gärten.
Der Regisseur: Samuel Guiton
Menschenaugen für oft wenig beachtete Naturwunder in ihrer unmittelbaren Umgebung zu öffnen, ist gleichermaßen Leidenschaft wie Talent des französischen Filmemachers Samuel Guiton. Mit seiner Tier-Doku „Spiral“ (2017) - über den beschwerlichen Weg einer Weinbergschnecke zum Salatbeet - gewann er die „National Geographic Wild and Red Digital Cinema Challenge“ 2017. Seine Passion für Natur und Fotografie machte der studierte Biologe vor etwa zehn Jahren zum Beruf. Durch sein besonderes Auge für Naturwunder und exzellentes Knowhow im Bereich Kameratechnik konnte er sich als gefragter Regisseur im internationalen Naturfilm-Genre etablieren.
Daten und Fakten
Produktionsland | Frankreich |
Produktionsjahr | 2018 |
regie | Samuel Guilton |
Originaltitel | Secret Life of the Garden |
Laufzeit | 40 Minuten |