Ende der 60er Jahre ist Bill Cosby einer der ersten Afroamerikaner, die auch bei einem überwiegend weißen Publikum Erfolg haben. In der Rolle des Alexander „Scotty“ Scott in der Serie „I Spy“ (1965) ist er der erste schwarze US-Fernsehschauspieler in einer Hauptrolle. Spätestens seit den 70ern ist er aus Film- und Fernsehen nicht mehr wegzudenken: Neben der Veröffentlichung zahlreicher Comedy-Alben ist er fast jedes Jahr in einem Spielfilm zu sehen.

Mit dem Start der Sitcom „The Cosby Show“ im Jahr 1984 setzt er dem Ganzen noch die Krone auf: Als Oberhaupt der liebenswerten Familie Huxtable sorgt er für den größten US-Fernseherfolg des Jahrzehnts. Der popkulturelle Einfluss der Show ebnet weiteren Sendungen wie „Der Prinz von Bel-Air“ den Weg, in denen es um die Leben und die Erfahrungen von Afroamerikanern geht. Für die Community wird „America’s Dad“ Cosby so zum Vorbild. Seinen Ruhm, seinen Reichtum und damit verbunden seine Macht nutzt der 1937 geborene Comedian jedoch mutmaßlich, um sich an unzähligen jungen Frauen zu vergehen.

An die breite Öffentlichkeit geraten diese Informationen erst nach einem Stand-up-Auftritt von Komiker Hannibal Buress, der Cosby offen einen Vergewaltiger nennt. Infolgedessen melden sich mutmaßliche Opfer – und es kommt zu zwei Prozessen. Cosby wird verurteilt, landet im Gefängnis und kommt 2021 nach einer Aufhebung des Urteils wieder frei, doch seine Opfer kämpfen weiter für Gerechtigkeit.

„Der Fall Bill Cosby“ arbeitet in vier Episoden das Leben des Komikers auf und konzentriert sich schließlich auf seinen Absturz, die Prozesse und die Konsequenzen. Zu Wort kommen dabei Comedians, die ihn erlebten und sich von ihm inspiriert fühlten, Journalisten, die Cosbys Fall begleiteten und Opfer seiner mutmaßlichen Handlungen.