Die letzte Giraffe
Giraffen stehen seit 2016 auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Schon 2040 könnten Giraffen nur noch in Zoos zu finden sein. Filmemacher Laurent Frapat erzählt in der Dokumentation die ergreifende Geschichte der Babygiraffe Twiga – vielleicht schon eines der letzten Jungtiere seiner Art.
Im Tsavo Nationalpark wird 2016 ein Giraffenjunges geboren: der kleine Twiga (was „Giraffe“ in Swahili bedeutet). Schon wenige Tage nach seiner Geburt ist das Junge fast zwei Meter groß. Mit viel Geduld begleitet Filmemacher Laurent Frapat Twiga dabei, wie er Stück für Stück seine Umwelt erkundet. Doch seit zwei Jahren hat es so gut wie nicht geregnet und Wasser ist knapp. Twigas Mutter muss immer größere Strecken zurücklegen, um Futter zu finden. Ihr Junges muss dabei allein lassen. Die anhaltende Dürre erschwert das Leben für alle Tiere in der Savanne. Der schwindende Lebensraum rückt auch die Raubtiere immer näher. Twiga steht mit seiner Mutter den Herausforderungen der Savanne gegenüber. Regisseur Laurent Frapat begleitet sie mit der Kamera, um die Situation der wild lebenden Giraffen zu verdeutlichen.
Ausblick: das Jahr 2040 - eines der größten Wildtierreservate Afrikas, der Tsavo Nationalpark in Kenia, ist um die Hälfte geschrumpft. Bauern haben konsequent ihr Territorium erweitert und nehmen den Wildtieren ihren Lebensraum. Der Klimawandel sowie illegale Wilderei haben ihr übriges getan. Nur noch ein paar Elefanten und Raubkatzen streifen durch die leere Savanne. Die letzte verbleibende Giraffe ist verendet. Damit beschreibt Laurent Frapat ein düsteres wie realistisches Szenario der Zukunft Afrikas.
Das stille Verschwinden der Giraffen
2016 setzte die Weltnaturschutzorganisation IUCN die Giraffe auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Damit wurde die Tierart als „stark gefährdet“ eingestuft. Erst kurz zuvor fanden Biologen heraus, dass es nicht nur eine, sondern vier unterschiedliche Giraffenarten gibt: die Südgiraffe, die Massaigiraffe (wie Twiga in dieser Dokumentation), die Netzgiraffe und die Nordgiraffe. In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Giraffen jedoch um stattliche 40 Prozent gesunken.
Heute gibt es schätzungsweise nur noch 97.000 frei lebende Giraffen. Einige Experten sowie auch Filmemacher Frapant beklagen die mangelnde Aufmerksamkeit die dem Schicksal der Giraffen gewidmet wird, dabei sei ihre Existenz so bedroht wie die der Elefanten und der Nashörner. Wilderer sind eine der größten Bedrohungen der Art. Zunehmender Bevölkerungswachstum und Hunger lassen immer mehr Menschen auf Giraffenfleisch zurückgreifen. Doch auch ihre Haut wird für den Bau von Trommeln oder Schuhen genutzt. Die niedrige Überlebensquote von Giraffen-Jungtieren erschwert den Ausgleich ihres hohen Populationsverlustes. Zwei Drittel aller neugeborenen Giraffen schaffen es nicht über das Jungtieralter hinaus. Wildexperten warnen nun vor ihrem endgültigen Verschwinden.
Daten und Fakten
Produktionsland | Frankreich |
Produktionsjahr | 2018 |
Regie | Laurent Frapat |
Originaltitel | The last Giraffe |
Laufzeit | 58 Minuten |