Maria Ressa - Presse vs. Präsident
Ein Porträt der Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa
2016 setzt der philippinische Präsident Duterte seinen weltweit umstrittenen „Krieg gegen die Drogen" in blutige Taten um. Nur wenige Journalisten haben den Mut, dem Präsidenten, der Korruption und den Missständen auf den Philippinen die Stirn zu bieten. Doch die Journalistin Maria Ressa und ihr Newsportal „Rappler“ wollen nicht tatenlos zusehen – auch wenn ihnen Repressalien und Haft drohen.
Im Jahr 2015 verspricht der philippinische Politiker Rodrigo Duterte seinen Anhängern, dass er nach seiner Wahl zum Präsidenten in dem von ihm ausgerufenen „Krieg gegen die Drogen" bis zu 100.000 Kriminelle umbringen lassen werde – und schon im Jahr darauf wird dies zur bitteren Realität, als tausende Kleindealer und meist junge Drogensüchtige auf sein Geheiß kaltblütig erschossen werden. Der Populist Duterte verwendet öffentlich gern vulgäre Kraftausdrücke, hält laut eigener Auskunft nichts von Menschenrechten und vergleicht sich in seinen Reden sogar ungeniert mit Adolf Hitler. Und sowohl die politische Opposition als auch kritische Journalistinnen sind für Rodrigo Duterte nicht mehr als eine störende Lästigkeit.
Denn nicht nur auf der Straße, sondern auch im Internet, im Fernsehen und in den Zeitungen wird in dem gespaltenen Land gegeneinander gekämpft – und es gibt nur wenige Journalistinnen und Journalisten, die es wagen, Duterte, seine Regierung und die vielen Missstände auf den Philippinen anzuprangern. Zu diesen zählen die in den USA aufgewachsene Philippinerin Maria Ressa und ihre Kolleginnen und Kollegen ihres Online-Nachrichtenportals „Rappler". Diese mutigen Journalisten kritisieren Rodrigo Duterte offen und unterstützen auch die politische Opposition - auch wenn ihnen mediale Anfeindungen, juristischen Repressalien und sogar Verhaftungen drohen. Doch Maria Ressa und ihre Kolleginnen setzen ihre Arbeit tapfer fort, da sie befürchten, dass die Philippinen nur eine dunkle Blaupause für einen Angriff auf die Pressefreiheit in anderen Ländern sein könnten.
Für ihr großes Engagement wird die philippinische Journalistin im Oktober 2021 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – und darf miterleben, wie sich Duterte, dessen Amtszeit geendet hat, im selben Monat unerwartet von allen politischen Ämtern zurückzieht.
Daten und Fakten
Produktionsland | USA |
Produktionsjahr | 2020 |
Regie | Ramona S. Diaz |