Particle Fever - Die Jagd nach dem Higgs
Warum ist das Weltall so groß? Und wie ist die Materie entstanden? Diese und viele weitere bisher ungeklärte Fragen rund um unser Universum beschäftigen tausende Wissenschaftler am Europäischen Kernforschungsinstitut CERN. Sie hoffen, dass der größte Teilchenbeschleuniger der Welt, der "Lage Hadron Collider" (LHC), Klarheit bringt. Die Dokumentation "Particle Fever - Die Jagd nach dem Higgs" gibt einen spannenden Einblick hinter die Kulissen des wohl größten wissenschaftlichen Experiments der Erde.
Der preisgekrönte Dokumentarfilm des ehemaligen Physikers Mark Levinson begleitet sechs brilliante Wissenschaftler bei der Inbetriebnahme des weltgrößten Teilchenbeschleunigers LHC am Kernforschungszentrum CERN. Der LHC soll die Verhältnisse des Universums kurz nach dem Urknall simulieren und das Higgs-Boson, auch "Gottesteilchen" genannt, aufspüren - das fehlende Puzzleteil im Standardmodell der Teilchenphysik. Walter Murch ("Apocalypse Now") montierte den Film, der die menschliche Erfindungsgabe und den Drang des Menschen, auch den letzten Rätseln des Universums auf den Grund gehen zu wollen, feiert.
20 Jahre Planung und Bau sowie über 10.000 beteiligte Wissenschaftler und Wissenschftlerinnen aus mehr als 100 Ländern - der Teilchenbeschleuniger "Lage Hadron Collider" (LHC) ist eines der größten wissenschaftlichen Projekte der Welt. Deshalb warten die Forscher 2008 gespannt darauf, die ersten Datensätze auswerten zu können. Die Daten entstehen durch eine Kollision von auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Protonen in der 27 Kilometer langen unterirdischen Maschine. Während Kritiker des Experiments befürchten, dass die Erde nach dem Einschalten des Teilchenbeschleunigers von einem schwarzen Loch verschlungen werden könnte, beschäftigen sich die Physiker vor Ort mit einer ganz anderen Frage: Haben wir als Menschen womöglich das Limit erreicht, wenn es um die Erklärung unsere eigenen Existenz geht?
Die Wissenschaftler am CERN müssen vor der Inbetriebnahme des LHC nicht nur unzählige technische Hürden überwinden, sondern auch mit der veränderten Medienlandschaft umgehen. Als es im Jahr 2008 kurz nach dem Einschalten des LHC zu einem Unfall kommt, wird Kritik an dem milliardenschweren Teilchenbeschleuniger laut. Obwohl der LHC als komplexeste und größte von Menschenhand gebaute Maschine zweifellos eindrucksvoll erscheint, erschließt sich der Sinn für den Laien nur schwer – denn der gewaltige Apparat produziert zunächst nur Zahlen, die anschließend von Wissenschaftlern weltweit ausgewertet werden müssen. Für die Physiker steht es jedoch außer Frage, dass der LHC ihnen nützlich ist. Denn sie hoffen nun endlich darauf, ihre Theorien zum ersten Mal experimentell überprüfen zu können. Manch einer von ihnen hat vierzig Jahre sehnsüchtig auf diesen Moment gewartet – in der Hoffnung, den ungelösten Rätseln des Universums endlich auf die Spur zu kommen.
Auszeichnungen
„Particle Fever“ wurde 2013 auf dem "360° Contemporary Science Film Festival" mit zwei Preisen ausgezeichnet und gewann auch auf dem "Sheffield International Documentary Festival" einen Preis. 2014 wurde der Film mit dem "Grierson Trust British Documentary Award" ausgezeichnet. 2015 gewann er den "duPont-Columbia Award" sowie den "Cinema Eyes Honors Award".
Daten und Fakten
Produktionsland | USA |
Produktionsjahr | 2013 |
Regie | Mark Levinson |
Originaltitel | Particle Fever |
Laufzeit | 95 Minuten |