Picture a Scientist - Frauen der Wissenschaft
Der Dokumentarfilm „Picture a Scientist“ handelt von Forscherinnen und ihrem harten Kampf um Anerkennung, Respekt und Gleichberechtigung in einer Männerdomäne. Sie schlagen ein neues Kapitel für die Wissenschaft auf.
Die Biologin Dr. Nancy Hopkins, die Chemikerin Dr. Raychelle Burks und die Geologin Dr. Jane K. Willenbring gehören zu den wichtigsten zeitgenössischen Forscherinnen in ihrem jeweiligen Feld. Den Respekt, der ihnen zusteht, mussten sie sich jedoch um ein Vielfaches härter erarbeiten als ihre männlichen Kollegen. Alle drei führen uns durch ihre akademische Laufbahn und erzählen von der institutionellen Diskriminierung und Schikane, die sie dabei erlebt haben.
Dr. Hopkins ist dabei die wohl prominentest Figur: Sie ist Mitte der 90er eine von 15 angestellten Wissenschaftlerinnen am renommierten Massachusetts-Institut für Technologie (MIT), im Gegensatz zu 194 männlichen Wissenschaftlern. Sie alle berichten neben Vorfällen sexueller Belästigung von ungleicher Behandlung auf allen Ebenen, die sie in ihrer Arbeit einschränkt – sie haben kleinere Labore, werden weniger gehört, oft bewusst übersehen oder aus Projekten ausgeschlossen, obwohl sie eindeutig die besten Ansprechpartnerinnen sind. Ihre Forderung nach einem Untersuchungsausschuss zur Geschlechtergerechtigkeit hat schließlich Erfolg und wird zum Vorzeigemodell für vergleichbare Institutionen.
Dr. Willenbring ist als Studentin zusammen mit drei männlichen Wissenschaftlerin bei einer Feldforschung in der Antarktis. Der leitende Professor David R. Marchant behandelt sie wie Dreck: Er beleidigt und demütigt sie, er kümmert sich auch nicht um ihre körperliche Unversehrtheit. Weil sie damals Sorge hat, dass er ihre Karriere ruinieren würde, wenn sie sich wehrt, lässt sie die Tortur stillschweigend über sich ergehen. 17 Jahre später nutzt sie den sogenannten Title IX aus dem US-Recht, um Beschwerde gegen den Professor einzulegen – mit Erfolg und großen Zuspruch. Weil etwa zur gleichen Zeit die Vorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein laut werden, wird Dr. Willenbring mit ihrer Geschichte zum #MeToo-Aushängeschild der Welt der Wissenschaft.
Dr. Burks kämpft als schwarze Frau neben sexistischer Benachteiligung auch gegen rassistische Diskriminierung. Die einflussreiche Chemikerin, die bei der Arbeit schon für eine Putzkraft gehalten wurde, hat es sich zum Ziel gemacht, mehr Awareness zu schaffen – denn „representation matters“, Sichtbarkeit ist das Wichtigste. Wenn an den Wänden keine Porträts schwarzer Wissenschaftlerinnen hängen, wenn sie mit jedem beruflichen Aufstieg weniger schwarze Frauen um sich herum sieht, umso mehr werden andere schwarze Frauen davor abgeschreckt, eine Karriere in der Forschung überhaupt nur anzustreben. Dr. Burks fungiert als Sprachrohr für Diversität in der Naturwissenschaft und begeistert potenziellen Nachwuchs mit ihren praxisorientierten und sensibilisierten Vorträgen.
Produktionsland | USA |
Produktionsjahr | 2020 |
Regie | Sharon Shattuck, Ian Cheney |
Laufzeit | 95 Minuten |